Wie kann eine Millionenmetropole wie Hamburg den Individualverkehr minimieren und ihren Bürgern attraktive, flexible und bequeme Alternativen zum eigenen PKW bieten? „Die Stadt wächst, die Bevölkerung nimmt zu und die Mobilitätsbedürfnisse steigen. Gleichzeitig verändern sich die Ansprüche der Menschen an die Qualität innerstädtischen Lebens,“ so Günter Elste, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn AG anlässlich der Eröffnung des ersten Switchh Punktes im Mai diesen Jahres (2013). „Gemeinsam mit unseren Partnern bieten wir den Kunden künftig eine optimierte Reisekette für alle Mobilitätszwecke.“ Das Projekt Switchh bedeutet ein weltweit einzigartiges Mobilitätsangebot: Den einfachen, vernetzten Zugang zu den unterschiedlichsten Mobilitätsformen – des öffentlichen Nahverkehrs einerseits mit Bus, U-Bahn und S-Bahn, über Mietwagen und Carsharing bis Fahrrad und Taxi andererseits – und manifestiert sich als Informations- und Buchungsangebot im Internet und Handy-App für unterwegs wie auch als erster reeller Verkehrsknotenpunkt an der Haltestelle Berliner Tor.
Diese Haltestelle im Osten der Hamburger Innenstadt ist der drittgrößte Umsteigepunkt des öffentlichen Nahverkehrs mit entsprechend hohen Fahrgastzahlen. Hier treffen drei wichtige U-Bahn-Linien, sechs S-Bahn-Linien sowie diverse Busverbindungen aufeinander. „Wo sich vorher eine unattraktive Platzfläche mit Zugängen zu U-Bahn und S-Bahn, wenige verstreute Fahrradständer und eine Nebenstraße mit Parkplätzen befanden, verbindet nun eine neu gestaltete, rund 2000 Quadratmeter große Fläche die verschiedenen Mobilitätsangebote am Berliner Tor,“ erläutert Almut Borgwardt, Architektin im Gebäudemanagement der Hamburger Hochbahn AG, das ambitionierte Pilotprojekt. Die Zugänge zu S- und U-Bahnen wurden optimiert, neue Fahrradparkplätze inklusive gesicherter Fahrradstellplätze geschaffen und um Leihräder der Deutschen Bahn ergänzt. An den Platzflanken fanden Taxistand und Bushaltestelle Platz. Auf der neu angelegten Fläche wurden außerdem acht car2go Carsharing-Plätze und zehn Europcar-Mietwagenparkplätze angelegt. Ankommende Reisende oder Pendler können also nicht nur mit Fahrrad, Taxi oder Bus weiterfahren, sondern schon von unterwegs aus über Internet beziehungsweise App ein car2go- oder Mietauto buchen, das sie von der Haltestelle Berliner Tor aus zu ihrem Ziel bringt.
Mit der Gestaltung des Pilotprojektes wurde das Hamburger Büro Eisfeld Engel Architekten beauftragt. „Deren Aufgabe war es erstens, die Verknüpfung der verschiedenen Mobilitätsformen zu visualisieren und an der Platzfläche ablesbar zu machen,“ so Almut Borgwardt, „Und zweitens ein wiedererkennbares Design zu schaffen, das auf alle folgenden Switchh Punkte in Hamburg ebenfalls angewendet werden kann.“ Beide Anforderungen erfüllt der Entwurf von Eisfeld Engel beispielhaft – mit einer klar und übersichtlich strukturierten Platzfläche, auf der als Bodenmaterial der Betonstein Belpasso von Metten in der Sonderfarbe Pesto die Vernetzung der unterschiedlichen Mobilitätsformen wie ein steinerner Teppich versinnbildlicht. „Anfangs hatten wir über eine Platzüberdachung oder ähnliches nachgedacht, um die Verknüpfung von Bahnen, Bussen, Taxen, Fahrrädern und Mietwagen am Switchh Punkt ablesbar zu machen,“ erläutert Ulrich Engel das planerische Konzept. „Die mit Belpasso gestaltete grüne Fläche fügt sich allerdings viel stärker ein, sie liegt quasi wie eine Intarsie im Stadtraum, lässt sich begehen und befahren. Durch ihre Farbgebung hebt sie sich zudem deutlich von grauen Gehwegen, roten Fahrradwegen und schwarzem Asphalt ab.“
Das Metten-Produkt wurde vorab von den Experten der Hamburger Hochbahn AG eingehend getestet, die höchste Ansprüche an Reinigungsfähigkeit, Langlebigkeit und Optik erfüllt sehen wollten. Belpasso hält mit seiner dauerhaft farbveredelten, brillanten Oberfläche, seinem CleanTop-Schutz mit CleanFaktor CF 120 – der für extrem reduzierte Schmutzaufnahme und Kaugummi-Anhaftung sorgt, eine nachträgliche Imprägnierung erspart, Algen- und Moosbildung hemmt – seiner Trittsicherheit und Langlebigkeit höchsten Anforderungen auch in stark frequentierten Bereichen stand. Das Pflastersystem ist zudem Hochdruckreiniger geeignet sowie unempfindlich gegenüber Frost und Tausalz. Belpasso überzeugte das Hamburger Planungsteam darüber hinaus durch seine lebendige Optik. „Verschiedene Schattierungen von Grün sowie unterschiedliche Formate wurden im Windmühlen-Verband verlegt,“ so Architekt Ulrich Engel. „Dieses prägnante Verlegemuster erhöht den Wiedererkennungswert der Verkehrsknotenpunkte zusätzlich und lässt sich variabel an unterschiedliche Gegebenheiten und Flächengrößen anpassen.“ Ein wichtiger Aspekt, werden dem erfolgreich gestarteten Pilotprojekt am Berliner Tor doch diverse weitere im Hamburger Stadtgebiet folgen: In der Planung bis 2020 sind derzeit 15 Switchh Punkte, die das zukunftsweisende Mobilitätskonzept der Hansestadt ausbauen sollen.
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