Fußgängerzone, Minden

Attraktiv und barrierefrei

Die Fußgängerzone der Stadt Minden in Ostwestfalen hat einen neuen Stadtboden erhalten. Das Betonsteinpflaster Umbriano® von METTEN Stein+Design lässt in Granitbeige und mit unterschiedlichen Formaten von 20 x 15 cm bis 50 x 25 cm die Innenstadt attraktiv und großzügiger erscheinen. Ganz selbstverständlich fügen sich taktile Leitlinien zur Wegführung für blinde und sehbehinderte Menschen sowie integrierte QR-Codes zur Information und Orientierung in den Pflasterbelag ein. Ziele der Umgestaltung waren Stärkung der innerstädtischen Qualität und Barrierefreiheit im Stadtkern.

Seit 2008 arbeitet die Stadt Minden mit intensiver Bürgerbeteiligung sukzessive daran, die Attraktivität ihrer historischen Innenstadt wieder zu steigern. Dafür ließ sie vom Bonner Büro „skt umbaukultur“ einen Masterplan erstellen, mit dem Ziel, die gesamte Fußgängerzone – und damit die Stadt als Standort zum Leben, Arbeiten und Einkaufen – deutlich aufzuwerten und zu stärken. Die darin formulierten Ziele dienten als Grundlage für die späteren Handlungskonzepte. Es galt, Verbindungen zu schaffen, Aufenthaltsqualitäten zu verbessern, Eingangsbereiche zu betonen, temporäre Nutzungen und vor allem Barrierefreiheit zu ermöglichen – kurz die Innenstadt zukunftsfähig besser aufzustellen.

Freundlicher und funktionaler Stadtraum

2011 konnte das Büro pp a|s pesch partner architekten stadtplaner GmbH mit einem internen Team aus Dortmund und Stuttgart den Realisierungswettbewerb „Neugestaltung der Fußgängerzone Minden“ für sich entscheiden. Ein Jahr später begannen die Bauarbeiten. Sie gliederten sich in sechs Teilabschnitte mit einer Gesamtgröße von rund 15.500 m². Zeitgleich zu den baulichen Maßnahmen hatte die Stadt Minden einen „Barriere-Atlas“ erstellt, der als strategische Entscheidungsgrundlage bei der Neugestaltung der Fußgängerzonenbereiche diente. Gestaltungsschwerpunkte waren sowohl Wegeführungen durch ein taktiles und optisch erkennbares Leitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen als auch die Anpassung der starken Topografie im Stadtraum für eine barrierefreie Nutzung des Stadtbodens.

Legend

Project:

Fußgängerzone, Minden

Colours and sizes:

Umbriano Granitbeige gemasert
Granitbeige gemasert

50 x 25 x 12 cm

25 x 25 x 12 cm

30 x 15 x 12 cm

20 x 15 x 12 cm

Architect:

pp a|s pesch partner Architekten Stadtplaner GmbH, Dortmund/Stuttgart

Area:

15.000 m²

Further used products:

المعرض

Mit der Umgestaltung wurde die heterogene Struktur der bestehenden Fußgängerzone durch eine durchgängige Formsprache aufgehoben und ein einheitliches Gesamtbild geschaffen. Das Material- und Farbkonzept orientierte sich an der Optimierung und Belebung des innerstädtischen Lebens sowie an dem gewachsenen historischen Stadtgefüge der Mindener Innenstadt. Dazu hatte das beauftrage Planungsbüro pp a|s pesch partner architekten stadtplaner den Leitgedanken formuliert: „Mit der Neugestaltung des Stadtbodens wird die Chance ergriffen, die Bedeutung der historischen Handelsbeziehungen der Stadt in Material und Gestaltung zum Ausdruck zu bringen. Neben der Steigerung der stadträumlichen Qualität der historischen Straßenzüge geht es dabei vor allem um die Offenheit und Bespielbarkeit des Raums, die stadtbildprägenden Punkte entlang der Fußgängerzone und die barrierefreie Nutzung des topografisch bewegten Stadtbodens.“

Zentrales Gestaltungselement der heutigen Mindener Innenstadt ist ein Pflaster, das als homogener Stadtboden wie ein vornehmer Teppich die Fußgängerzone verbindet. Dazu hatten die verantwortlichen Planer von pp a|s pesch partner architekten stadtplaner das holprige, kleinteilige Altstadtpflaster entfernt und durch das sandgestrahlte und gut begehbare Betonsteinpflaster Umbriano® von METTEN Stein+Design ersetzt. In seiner changierenden Farbgebung Granitbeige und in unterschiedlichen Formaten (50 x 25 cm, 25 x 25 cm, 30 x 15 cm, 20 x 15 cm) verleiht das Betonsteinpflaster dem Stadtraum einen warmen natürlichen Charakter und sorgt für ein helles, großzügiges Flächendesign. In der Stärke 12 cm wird der Betonstein den Ansprüchen an eine moderne multifunktionale Stadtraumnutzung mit hoher Frequentierung gerecht. „Der Stein ist klar, funktional und elegant. Mit seinen ungefasten Kanten und der Anmutung von gesägtem Naturstein unterstützt Umbriano® die Umsetzung einer bewusst gewünschten, ruhig und homogen anmutenden Fläche mit sehr guter Begehbarkeit“, berichtet Gerold Kalkowski vom Planungsbüro pp a|s pesch partner architekten stadtplaner. Der CleanTop®-Oberflächenschutz mit CF 90 erleichtert die Pflege des Steins und unterstützt damit ein gepflegtes Straßenbild. Das von METTEN Stein+Design eigens für Umbriano® entwickelte Herstellungsverfahren ist einzigartig und international patentrechtlich geschützt.

Gestalterische Akzente zur Orientierung

Gestalterische Akzente in der neuen Pflasterung setzen die „tanzende Rinne“, eine Entwässerungsrinne aus Naturstein, die die Versätze der historischen Parzellenstruktur in der Oberfläche nachzeichnet, sowie die taktilen Leitlinien zur Wegführung für blinde und sehbehinderte Menschen. An den Hauptzugängen zur Fußgängerzone informieren in den Boden integrierte QR-Codes Bürger und Besucher über die Stadt und sorgen zusätzlich für eine bessere Orientierung in der Innenstadt. Mit dem Blindenleitsystem wurde in Minden ein weiters innovatives Produkt von METTEN Stein+Design eingesetzt. Die Bodenindikatoren heben sich mit einem hohen taktilen und optischen Kontrast in den Bodenflächen ab. Aufgrund der Verwendung des farbintensiven und dichten Flowstone®-Betons erzielt das METTEN-Blindenleitsystem einen besonders hohen Leuchtdichtekontrast zu den angrenzenden Bodenbelägen und ist ganz selbstverständlicher Bestandteil des Gestaltungskonzepts. Die neue einheitliche Pflasterung wurde durch zeitlos-moderne Stadtmöbel und eine zurückhaltend dezente Beleuchtung zu einem hellen freundlichen Stadtambiente ergänzt. Mit Blick auf die nächsten Jahre sind weitere bauliche Maßnahmen zur Neuordnung und Umgestaltung der Innenstadt vorgesehen. Minden hat also noch lange nicht genug.

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